In Zeiten unsicherer Entwicklung von Werten und Indizes auf Finanzmärkten versuchen Anleger, Privatanleger und Unternehmer vor allem online durch Nutzung von derivativen Finanzprodukten zunehmend die Märkte zu schlagen und kurzfristig Gewinne zu generieren.
Was sind CFDs?
Als Unterart von Total Return Swaps stellen Differenzkontrakte ein Produkt dar, bei dem im Gegensatz zu klassischen Wertpapieren wie Aktien nicht etwa Basiswerte gehandelt werden, sondern auf dessen Wertentwicklungen („Differenzen“) spekuliert wird. Dies kann sich auf Marktindizes, Wertpapiere oder Devisen beziehen. Oftmals wird bei CFDs mit Krediten gearbeitet, die Gewinne und Verluste erheblich vergrößern („hebeln“) können.
Funktionsweise
Um grobe Fehler zu vermeiden und eventuelle Verluste zu umgehen, empfiehlt es sich, sich im Vorfeld ausgiebig über CFDs zu informieren. Bei Differenzkontrakten leiht der Trader Geld, um auf die kurzfristige Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Basiswertes zu spekulieren. Der Basiswert selbst wird nicht gekauft, sondern nur eine Sicherheitsleistung („Margin“) hinterlegt. Es gibt Käufer und Verkäufer von CFDs. Steigt der Wert, so gewinnt der Käufer; fällt er indes, so gewinnt der Verkäufer. Auf jeden Gewinn trifft also ein äquivalenter Verlust auf der anderen Seite des Kontrakts.
Mögliche Vorzüge
- Gelegenheit, in Bullen- und Bärenmärkten Gewinne zu generieren:
Es kann sowohl auf steigende, als auch auf fallende Kurse gesetzt werden, sodass die Tradingtätigkeit flexibel und nicht auf eine bestimmte Marktentwicklung reduziert ist. - Die Möglichkeit von Sicherungsgeschäften:
Das Risiko des CFD-Handels kann durch Gegengeschäfte abgesichert werden. Fällt beispielsweise ein Wert, auf dessen Steigerung gesetzt wurde, kann eine gegenläufige Position eröffnet werden, die auf den fallenden Wert setzt. Somit werden Verluste abgefedert. - Handel mit Hebeln und Margins:
Die zu hinterlegende Sicherheitsleistung oder Margin entspricht kleineren Prozentbeträgen des Wertes (beim DAX etwa 1%), wodurch deutlich weniger Kapital in den verschiedenen Positionen gebunden ist als beim Erwerb des Basiswertes. Gleichzeitig kann aber eine wesentlich höhere Kapitalmenge bewegt werden: der Einsatz wird gehebelt.
Mögliche Risiken
- Fehlende Stimmrechte:
Anders als etwa Aktionäre haben CFD-Händler kein Stimmrecht auf Hauptversammlungen des zugrunde liegenden Emittenten. Somit ist dem Anleger keine Möglichkeit gegeben, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu beeinflussen, womit er ganz von der Marktentwicklung abhängt. - Zu große Hebel:
Die relativ geringen Sicherheitsleistungen können gerade neuere CFD-Trader dazu veranlassen, zu hohe Risiken einzugehen und mit geringem Einsatz zu große Kapitalmengen zu bewegen, die bei falscher Wette deutlich mehr als den Einsatz vernichten können. - Der hochspekulative Charakter dieser teils auch bei Privatanlegern beliebten Form des Derivatehandels wird auch in Wirtschaftszeitungen wie dem Handelsblatt immer wieder betont. Gerade unvorhergesehene Ereignisse, die Anleger in die falsche Richtung wetten lassen, können bei solch gehebelten Geschäften schnell in den Ruin führen. Beispielhaft berichtete die ARD von Kleininvestoren, die Anfang 2015 in Anbetracht der starken Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken durch CFD-gestützte Fehlspekulationen in finanzielle Bedrängnis gerieten.
Fazit
Zusammenfassend können CFDs eine interessante Ergänzung in einem Investmentportfolio sein, sind aber nur erfahrenen Anlegern zu empfehlen und erfordern mehr noch als Aktien hohe Aufmerksamkeit gegenüber jeder Wertentwicklung, Sensibilität gegenüber der Hebelwirkung, ein gutes Risiko- und Moneymanagement und je nach Marktlage auch Gegengeschäfte.